Aktuelle Förderprojekte

Fortbildung zum Thema Einsamkeit

Zum 50-jährigen Jubiläum der Evangelischen TelefonSeelsorge München 2018 möchte der Förderverein den ehrenamtlichen TelefonSeelsorgerInnen eine Wochenend-Fortbildung zum Thema Einsamkeit ermöglichen.

Im vergangenen Jahr war Einsamkeit in fast 20% der Anrufe bei der Evangelischen TelefonSeelsorge München explizites Thema, und bei nicht wenigen weiteren Gesprächen dürfte Einsamkeit unausgesprochen im Hintergrund des Anrufes gestanden haben. Gerade in Ballungszentren wie dem Großraum München nimmt die Anonymität des Einzelnen unter den vielen Menschen immer mehr zu. Wer nicht (mehr) durch Familie und Arbeit in soziale Beziehungen eingebunden ist, wer durch Krankheit nicht mobil ist, wer aufgrund von Armut kaum mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann, der gerät schnell außer Blick, fühlt sich nicht mehr wahrgenommen. Leicht gerät man in eine "Einsamkeitsspirale": Die Einsamkeit macht seelisch und körperlich krank, die Krankheit führt zum weiteren Rückzug aus den wenigen verbliebenen sozialen Bindungen. Manchem einsamen Menschen verbleibt dann nur noch der Kontakt zur TelefonSelesorge.

Mit einer zweitägigen Fortbildungsveranstaltung zum Thema Einsamkeit in einem kirchlichen Fortbildungshaus außerhalb Münchens möchten wir den ehrenamtlichen TelefonSeelsorgerInnen das erforderliche Wissen vermitteln, wie sie einsame Menschen möglichst gut unterstützen zu können.

 

 

 

 

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Ausbau der Chat- und Mailseelsorge

Telefonseelsorge muss und will mit der Zeit gehen. Die Evangelische TelefonSeelsorge München hat deswegen in den letzten 3 Jahren Chat- und Mailseelsorge in ihr Angebot mit aufgenommen – ohne dass dies zu Lasten des Telefonangebots ging. Diese Erweiterung des Angebots an Kommunikationskanälen, über die die TelefonSeelsorge erreichbar ist, war wichtig, um insbesondere weiterhin auch die jüngeren Generationen zu erreichen. Wie der folgende Auszug aus der Statistik 2015 der Evangelischen Telefonseelsorge München zeigt, werden die Kommunikationskanäle Chat und Mail in weitaus höherem Ausmaß von Menschen unter 30 Jahren genutzt als das Telefon.

  TelefonSeelsorge ChatSeelsorge MailSeelsorge
Anzahl Kontakte 21.380 581  109

Anzahl

Mitarbeitende

116 12 10

Anteil der Ratsuchenden

unter 30 Jahren

9 % 32 % 40 %

Thematische

Schwerpunkte

  • Einsamkeit
  • depressive Verstimmung
  • körperliches
    Befinden
  • Suizidgedanken
  • Gewalterfahrung
  • Missbrauch
  • selbstverletzendens Verhalten
  • Partnerschaft            
  • Beziehungen

Chat- und MailSeelsorge unterscheiden sich von der „klassischen“ TelefonSeelsorge nicht nur in den thematischen Schwerpunkten, wie sie in der Tabelle gezeigt werden.

ChatSeelsorge

ChatSeelsorge ist extrem niedrigschwellig: Der Wegfall der persönlichen Stimmen verstärkt bei der/dem Ratsuchenden das Gefühl, anonym zu sein und die Kontrolle über das Geschehen zu behalten. Zu schambesetzten Themen wie Missbrauchserfahrungen oder selbstverletzendes Verhalten, über die zu sprechen besonders schwer fällt, wird so leichter im Chat als am Telefon Hilfe gesucht.

MailSeelsorge

MailSeelsorge zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass auch ein kontinuierlicher Kontakt über mehrere Mailwechsel mit der-/demselben MailSeelsorgerIn möglich ist. Durch die Reflektion und Strukturierung der Probleme beim Schreiben bzw. Beantworten der Mails wird der Kommunikationsprozess entschleunigt, Anfragen bzw. Antworten können immer wieder nachgelesen werden. Bei der/dem Ratsuchenden kann dies den Selbstheilungsprozess unterstützen, der/dem MailSeelsorgerIn ist ein bewussterer Einsatz von Gesprächsführungsmethoden möglich.

Die Statistik zeigt aber auch: Aktuell kann die Evangelische TelefonSeelsorge München noch nur wenige Termine für Chat- und MailSeelsorge anbieten; die Nachfrage an Terminen übersteigt das Angebot bei Weitem. Es fehlt insbesondere noch an ehrenamtlich Mitarbeitenden, die auch für diese Kommunikationskanäle mit ihren je spezifischen Anforderungen eine fundierte Ausbildung erhalten haben. Aber auch bezüglich der technischen Ausstattung müssen Investitionen getätigt werden, um das Angebot ausbauen zu können. Und schließlich müssen auch die Chat- und MailSeelsorgerInnen mit regelmäßigen Supervisionen begleitet werden.

Ziel der Leitung der Evangelische TelefonSeelsorge München ist es, längerfristig Telefon, Chat und Mail als gleichwertige Säulen des Seelsorge-Angebotes auszubauen. Wir vom Förderverein möchten dabei finanziell mithelfen und haben dazu das Förderprojekt „Ausbau der Chat- und MailSeelsorge“ definiert.